Nichts zu holen gab es für die 1.Herren der SGLV am gestrigen Sonntag in Groß Biewende. Beim Gastgeber verlor man das Spitzenspiel der 3.NHK, Staffel 4 verdient mit 3:1 (0:0) und muss so den ersten größeren Nackenschlag der Saison hinnehmen.
Man hatte sich viel vorgenommen, am Ende machte sich aber weitestgehend Ernüchterung breit. In keiner Minute des Spiels konnte man den physisch energisch, mental konzentriert und in jeder Aktion konsequent aufspielenden Gastgebern das Wasser reichen. Während man sich in Hälfte eins noch bei Torhüter Kevin Koch bedanken konnte, dass die null hinten stand, besiegelte eine Tiefschlafphase zu Beginn der zweiten Hälfte die Niederlage.
Bei widrigem Herbstwetter begann die Partie zunächst zurückhaltend. Beide Mannschaften wussten um die Bedeutung der Begegnung und agierten daher abwartend. Relativ schnell gewannen allerdings die Gastgeber mehr Zugriff zum Spiel, was vor allem an zu vielen Abspielfehlern auf Seiten der SGLV lag. Darüber hinaus schafften es die Gastgeber viel zu häufig, die sich bietenden Räume auf den Außenbahnen zu nutzen. Die SGLV stand schlecht gestaffelt, die Räume zwischen Abwehr, Mittelfeld und Sturm waren viel zu groß.
Offensiv fand die SGLV so gut wie kaum statt, der Ballbesitz ging im Handumdrehen verloren. Anstatt Bälle zu fordern bewegte man sich konsequent immer weg vom Ball. Wurde er doch mal kurz gespielt, verhinderten technische Fehler bei der Ballannahme und mangelndes Zweikampfverhalten das Weiterspielen. Stattdessen versuchten die Gastgeber bei Ballgewinn schnell nach vorne zu spielen und beschäftigten die SGLV-Defensive damit durchgehend.
Mitte der zweiten Hälfte hätten die Gastgeber eigentlich in Führung gehen müssen, aber mehrere gute Einschussmöglichkeiten machte Torhüter Kevin Koch mit starken Reflexen zunichte. Bis zum Halbzeitpfiff verfestigte sich das Bild: die Gastgeber drückten aufs Führungstor, die SGLV lief hinterher. Dennoch ging es mit dem aus Sicht der SGLV schmeichelhaften 0:0 in die Pause.
Mit Beginn der zweiten Hälfte stellte die SG taktisch um, was jedoch postwendend nach hinten los ging. Da die Außenbahnen in der neuen Formation defensiv praktisch unbesetzt waren, wunderte es nicht, dass die Gastgeber nun noch mehr Oberwasser gewannen. Aus einer dieser Aktionen resultierte ein Freistoss aus halblinker Position. Den auf dem unebenen und nassen Platz tückisch aufkommenden Aufsetzer konnte Koch leider nicht abwehren, der Führungstreffer für die Gastgeber.
Es sollte der Beginn einer kompletten Tiefschlafphase sein, denn nur zwei Minuten später segelte ein langer Ball in den Strafraum der SGLV. In den für den Keeper eigentlich sicher zu pflückenden Ball sprintete ein Akteur der Gastgeber noch hinein und köpfte zur 2-0 Führung ein. Wieder nur eine Minute später tankten sich die Gastgeber über die linke Außenbahn durch. Gleich drei Abwehrspieler vermochten mehr Geleitschutz zu bieten, statt ihn zu stoppen, so dass er unbedrängte zum 3-0 ins lange Eck einschieben konnte.
Die Vorentscheidung unter diese Partie war damit gefallen, zumal die SGLV an diesem Tag offensiv zahn- und mutlos wirkte. Die Gastgeber taten nur noch das Nötigste um den Vorsprung zu verteidigen. Der Anschlusstreffer durch Nico Marten stellte in den Schlussminuten daher reine Ergebniskosmetik dar. Final beendete die SGLV die Begegnung auch nur noch mit zehn Mann, da Jörg Ohse wegen meckerns mit gelb-rot frühzeitig duschen gehen durfte.
Schlussendlich eine absolut verdiente und sehr schmerzhafte Niederlage, da man an diesem Tag wahrscheinlich die bis dato schlechteste Saisonleistung ablieferte und dafür zurecht geerdet wurde.
Aufstellung:
Koch, F.Brandes, Pranschke, Knackstedt (10' Reupke), Friese (45' Kögel), Marten, Lüthge, H.Brandes, Ohse (70' Rothe), Thiede, Seferino
Tore:
1:0 (48')
2:0 (51')
3:0 (52')
3:1 Marten (86', Seferino)
Gelb:
F.Brandes, Reupke
Gelb-rot:
Ohse